Gottesdienst Quasimodogeniti, 19. April 2020

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Gottesdienst aus Allendorf  am Sonntag Quasimodogeniti (SELK) 

19. April 2020 

Begrüßung 

Liebe Zuschauerinnen und Zuschauer, liebe Gemeinden, ich begrüße euch zum Gottesdienst am Sonntag nach Ostern aus der St. Paulskirche in Allendorf. 

Der Sonntag trägt den lateinischen Namen Quasimodogeniti. 

Zu Deutsch: „Wie die neugeborenen Kinder“. Hier wird auf einen Vers aus dem 1. Petrusbrief hingewiesen, wo es heißt: „Seid begierig nach der vernünftigen lauteren Milch wie die neugeborenen Kinder.“ Mit der Milch ist das unverfälschte und sättigende Wort Gottes gemeint. 

In diesen Tagen vermissen viele dieses Wort, weil sie nicht zur Kirche kommen dürfen. Das Verlangen danach ist groß. So machen wir uns wieder daran einen Gottesdienst aufzuzeichnen. Digitale Milchersatznahrung sozusagen. 

Heute dürfen wir einen Gast begrüßen, der eigentlich gar nicht hier sein sollte, sondern in Indien. Warum er aber doch hier ist und was sein Aufenthalt in Indien mit dem Thema des Sonntages zu tun hat, das wird er uns gleich selber berichten. 

Berichtet wird im Evangelium auch von einem anderen jungen Mann, einem Jünger Jesu mit Namen Thomas. Er hat es schwer zu glauben, dass Jesus lebt. Da muss der Herr schon selber zu ihm kommen und ihn von sich überzeugen. Gott, der Herr, schenke auch uns, dass wir mit Thomas seiner Auferstehung Glauben schenken im Glauben, noch nicht im Schauen. 

Der dreieinige Gott segne uns diesen Gottesdienst. 

Psalmgebet (Psalm 116 - ELKG 036) 

Wie die neugeborenen Kinder nach Milch, Halleluja, 

so verlanget nach dem unverfälschten Wort Gottes, Halleluja! 

Stricke des Todes hatten mich umfangen, 

des Totenreichs Schrecken hatten mich getroffen; 

Denn du hast meine Seele vom Tode errettet, 

mein Auge von den Tränen, meinen Fuß vom Gleiten. 

Ich werde wandeln vor dem HERRN 

im Lande der Lebendigen. 

Wie soll ich dem HERRN vergelten 

all seine Wohltat, die er an mir tut? 

Ich will den Kelch des Heils nehmen 

und des HERRN Namen anrufen. 

Ehre sei dem Vater und dem Sohne 

und dem Heiligen Geiste, 

wie es war im Anfang, jetzt und immerdar 

und von Ewigkeit zu Ewigkeit.

Amen 

Evangelium: Johannes 20, 19-29 

19 Es war schon spätabends an diesem ersten Wochentag nach dem Sabbat. 

Die Jünger waren beieinander und hatten die Türen fest verschlossen. 

Denn sie hatten Angst vor den jüdischen Behörden. 

Da kam Jesus zu ihnen. Er trat in ihre Mitte und sagte: 

»Friede sei mit euch!« 

20 Nach diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände und seine Seite. 

Die Jünger waren voll Freude, weil sie den Herrn sahen. 

21 Jesus sagte noch einmal: »Friede sei mit euch! 

Wie mich der Vater gesandt hat, so beauftrage ich jetzt euch!« 

22 Dann hauchte er sie an und sagte: 

»Empfangt den Heiligen Geist! 

23 Wem ihr seine Schuld vergebt, dem ist sie wirklich vergeben. 

Wem ihr sie aber nicht vergebt, dem ist sie nicht vergeben.« 

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24 Thomas, der auch Didymus genannt wird, gehörte zum Kreis der Zwölf. 

Er war jedoch nicht dabei gewesen, als Jesus gekommen war. 

25 Die anderen Jünger berichteten ihm: »Wir haben den Herrn gesehen!« 

Er erwiderte: »Erst will ich selbst die Löcher von den Nägeln an seinen Händen sehen. 

Mit meinem Finger will ich sie fühlen. Und ich will meine Hand in die Wunde an seiner Seite legen. Sonst glaube ich nicht!« 

26 Acht Tage später waren die Jünger wieder beieinander. 

Diesmal war Thomas mit dabei. Wieder waren die Türen verschlossen. 

Da kam Jesus noch einmal zu ihnen. Er trat in ihre Mitte und sagte: »Friede sei mit euch!« 

27 Dann sagte er zu Thomas: »Nimm deinen Finger und untersuche meine Hände. 

Strecke deine Hand aus und lege sie in die Wunde an meiner Seite. 

Du sollst nicht länger ungläubig sein, sondern zum Glauben kommen!« 

28 Thomas antwortete ihm: »Mein Herr und mein Gott!« 

29 Da sagte Jesus zu ihm: »Du glaubst, weil du mich gesehen hast. 

Glückselig sind die, die mich nicht sehen und trotzdem glauben!« 

Predigtgespräch 

Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesus Christus. 

Liebe Gemeinde, der erste Sonntag nach Ostern hatte eine feste Bedeutung in der altkirchlichen Tradition. An diesem Tag legten neugetaufte Christinnen und Christen die weißen Kleider wieder ab, die sie seit ihrer Taufe in der Osternacht getragen hatten.

Die Verbindung von Ostern und Taufe liegt auf der Hand. Gott hat seinem Sohn Jesus Christus ein neues Leben geschenkt, indem er ihn vom Tod erweckt hat. In ein neues Leben hat Gott auch uns gestellt. Das war am Tag unserer Taufe. Wie neugeborene Kinder sind wir seitdem, – Quasi modo geniti – weil er uns unsere Sünde vergeben hat. Wir haben mit dem Taufwasser den Geist Jesu und des Vaters bekommen. Wir gehören deshalb also nicht mehr nur zu dieser Welt, die einmal vergeht wird, sondern wir sind Kinder und Bürger in Gottes Herrschaftsgebiet, das in Ewigkeit bleibt. 

Mit der Freiheit, die wir durch die Taufe erlangen, macht Gott uns auch mündig unseren Glauben zu bekennen und zu leben. Mit der Taufe sind wir alle auch Botschafter Gottes geworden. 

Ein Gemeindeglied unserer St. Paulsgemeinde ist im vergangenen Jahr aufgebrochen, um - getragen von seinem Glauben - die Liebe Gottes ganz praktisch weiterzugeben. Wir haben jetzt die Gelegenheit mit ihm darüber zu sprechen. 

Herzlich willkommen, Jonas! 

→ Es folgt ein Gespräch mit Jonas Werner über seinen Aufenthalt in Indien. 

Fürbitten 

Ewiger, barmherziger Gott, durch Jesus Christus hast du uns alle zum Heil und zur Freude berufen. 

Durch ihn bitten wir dich: 

Schenke deiner Kirche immer wieder deine lebendige Gegenwart. 

Schenke der Welt deinen Frieden, den sie sich selbst nicht geben kann. 

Schenke allen Getauften den Glauben, der dir alles Gute zutraut. 

Schenke uns deinen Geist, damit wir gut und böse unterscheiden können. 

Schenke unseren Kranken die Hoffnung auf dich und lass das österliche Licht in ihren Herzen aufscheinen. 

Schenke allen Ärzten, Schwestern und Pflegern deine Kraft und deine Liebe. 

Schenke unseren Verstorbenen dein ewiges Heil. 

Herr, unser Gott, du hast an Ostern das Böse und den Tod besiegt. Du hast uns Leben und 

Seligkeit erworben. 

Überwinde unsere Zweifel und stärke das Vertrauen, um Jesu Christi willen, der für uns starb und auferstand. 

Durch ihn loben wir dich, durch ihn beten wir dich an, durch ihn danken wir dir in deiner 

Kirche, heute und jeden Tag, in alle Ewigkeit.

Vaterunser 

Vater unser im Himmel 

Geheiligt werde dein Name. 

Dein Reich komme. 

Dein Wille geschehe, 

wie im Himmel, so auf Erden. 

Unser tägliches Brot gib uns heute. 

Und vergib uns unsere Schuld, 

wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. 

Und führe uns nicht in Versuchung, 

sondern erlöse uns von dem Bösen. 

Denn dein ist das Reich 

und die Kraft und die Herrlichkeit 

in Ewigkeit. Amen. 

Segen 

Der HERR segne dich und behüte dich. 

Der HERR lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig. 

Der HERR erhebe sein Angesicht auf dich und gebe dir Frieden. 

Amen

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